Europäische Sojaernte: Trotz aktueller Krisen und Herausforderungen stabil

Trotz der großen Herausforderungen für den europäischen Sojamarkt, die durch den russischen Angriffskrieg gegen Europas größten Soja-Anbaustaat Ukraine und die damit einhergehende globale Energiekrise ausgelöst wurden, bleiben die Erwartungen für die europäische Sojaernte 2022 positiv. Laut Prognose der Expert:innen von Donau Soja soll die europäische Sojaernte 2022 voraussichtlich die gleiche Menge wie im Vorjahr (2021) erreichen: rund 9,6 Millionen Tonnen.

Ukraine trotz gewaltiger Belastungen mit gleichbleibender Sojaproduktion

Der Krieg in der Ukraine stellt die Landwirte und Erzeuger des Landes vor enorme Schwierigkeiten, nicht nur wegen der Militäroperationen, die sich direkt auf viele Anbauflächen auswirken, sondern auch wegen der Blockade der Schwarzmeerhäfen und der massiven Probleme, die Ernte des Vorjahres aus dem Land zu bringen und damit in den Speichern Platz für die Ernte 2022 zu schaffen.

Trotz der gewaltigen Hürden des Krieges bleibt die Leistungsfähigkeit der ukrainischen Landwirtschaft im Wesentlichen ungebrochen – zumindest beim Sojaanbau. Während bei Kulturen wie Mais ein Rückgang der Anbauflächen und damit der Ernte erwartet wird, blieb die Anbaufläche von Sojabohnen stabil – vor allem auch, da eine Verschiebung der Fruchtfolge hin zu Ölpflanzen stattgefunden hat.

In der Ukraine selbst rechnet das Landwirtschaftsministerium mit einer Ernte von bis zu 3,5 Millionen Tonnen, wovon bis zu 600.000 Tonnen gemäß Donau Soja- bzw. Europe Soya Standard zertifiziert sein dürften und damit den Anforderungen für die Ohne Gentechnik-Produktion entsprechen. Dies ist vor allem dank der Proteinpartnerschaften möglich – ein von Donau Soja initiiertes Programm, das den Aufbau einer sicheren und nachhaltigen Gentechnik-freien Sojaproduktion in Europa zum Ziel hat. In der Ukraine werden laut Marktexperten immer noch rund 50 % des Sojaanbaus illegal mit GVO-Saatgut betrieben. Die Zertifizierungssysteme und das Proteinpartnerschaftsprogramm von Donau Soja leisten daher einen wichtigen Beitrag dazu, dem illegalen GVO-Anbau gegenzusteuern und Europa mit wachsenden Mengen an Gentechnik-freier Soja auch aus der Ukraine zu versorgen.

Anbaufläche für Soja in der EU sind gestiegen; aber die Trockenheit hat zu schlechten Erträgen geführt

Entwicklung der Soja-Anbauflächen in EU-27 (2013 – Prognose 2022)
Entwicklung der Soja-Porduktion in EU-27 (2013 – Prognose 2022)

In der EU selbst entwickelte sich der Sojaanbau in diesem Jahr sehr gut; für die Ernte werden allerdings durchwachsene Ergebnisse erwartet: Die Anbaufläche für Soja wird in diesem Jahr voraussichtlich um 11 % auf 1,09 Mio. ha steigen, womit die Soja-Anbaufläche in Europa insgesamt bei 4,6 Mio. ha liegt (+6,2 %). Angesichts der Trockenheit, die in diesem Sommer viele europäischen Ländern beherrschte, wird die Ernte jedoch nicht in vergleichbarem Maß steigen: Die Prognose für die Sojaernte in der EU-27 für dieses Jahr liegt fast 14 % unter der des Vorjahres.

Entwicklung der Soja-Anbauflächen in Europa (2013 – Prognose 2022)
Entwicklung der Soja-Produktion in Europa (2013 – Prognose 2022)

Gentechnik-freie, Donau Soja-zertifizierte Soja hat allerdings ein Rekordjahr hinter sich: Die Gesamtmenge an Gentechnik-freier und nachhaltiger, gemäß Donau Soja- bzw. Europe Soya-Standard zertifizierter Sojabohnen wird 2022 voraussichtlich erstmals mehr als 1 Million Tonnen erreichen! Für die Ernte 2022 werden 1,2 bis 1,5 Millionen Tonnen prognostiziert.

Weitere detaillierte Informationen finden Sie laufend bei Donau Soja.