„Pickerl drauf!“Mehr als 420.000 Unterschriften für Bewahrung der Gentechnik-Freiheit
Starke Stimmen gegen die Neue Gentechnik: Genau 420.757 Unterschriften hat die Petition „Pickerl drauf! Neue Gentechnik (NGT) in Lebensmitteln regulieren und kennzeichnen“ eingebracht. Die Mit-Initiatoren der europäischen Initiative, Global 2000 und Bio Austria haben das starke Statement aus ganz Europa der österreichischen Bundesregierung überbracht.
Keine neue Gentechnik durch die Hintertür
Noch unterliegen Lebensmittel, die mit den Verfahren der Neuen Gentechnik (CRISPR/Cas, ODM, Talen und Konsorten) hergestellt wurden, den strengen und über lange Jahre bewährten Regeln des EU-Gentechnikrechts. Die EU-Kommission arbeitet jedoch intensivst am Plan, das bestehende EU-Gentechnikrecht aufzuweichen und weitestgehend zu deregulieren – mit dem Ziel, die Marktzulassung für Neue Gentechnik zu vereinfachen und den europäischen Markt möglichst breit dafür zu öffnen.
Dies wäre für Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion ebenso fatal wie für die Konsument:innen. Denn: Risikoprüfung und verpflichtende Kennzeichnung müssen für neue gentechnische Verfahren genauso gelten wie für die bisherige „alte“ Gentechnik. Auf dem Spiel stehen dabei die Wahlfreiheit für Konsument:innen sowie die Sicherheit und Verfügbarkeit der Ohne-Gentechnik Lebensmittel (Bio ebenso wie konventionell) in ganz Europa.
Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit müssen erhalten bleiben
Die Petition fordert europaweit, die Neue Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmittel auch weiterhin streng zu regulieren und zu kennzeichnen. Ein breites, europaweites Bündnis aus Umweltorganisationen, Konsumentenschutz und Landwirtschaft hat die Unterschriften zusammengetragen.
„Die große, ganz Europa umfassende Beteiligung an der Petition macht klar, dass die EU-Kommission bei diesem Thema unter intensiver öffentlicher Beobachtung steht. Sie kann und darf auf keinen Fall hinter unserem Rücken die Gentechnik-Regeln aufweichen. Schon gar nicht in Form eines absurden ‚Deals‘, von dem zuletzt zu hören war, bei dem den EU-Staaten ein laxerer Umgang mit Gentechnik im Tausch gegen Verschärfungen bei Pestiziden in Aussicht gestellt worden sein soll“, erklärt Florian Faber, Geschäftsführer der ARGE Gentechnik-frei.