In den nächsten Wochen stehen im EU-Parlament intensive Verhandlungen darüber an, ob mit Neuer Gentechnik (NGT) hergestellte Lebensmittel in der EU erkennbar bleiben oder dereguliert werden sollen. Eine Initiative deutscher Unternehmen kritisiert die fehlende Risikoprüfung und mangelnde Transparenz im EU-Vorschlag. In einem Schreiben an Manfred Weber, Fraktionsvorsitzender der EVP im EU-Parlament, appellieren die Unternehmen für Risikoprüfung und Kennzeichnungspflicht auch bei Neuer Gentechnik. Immer mehr Unternehmen unterzeichnen – machen auch Sie mit! Hier können Sie unterzeichnen.

Am 9. Jänner haben prominente Player aus der deutschen Lebensmittelwirtschaft eine Initiative für den Erhalt von Kennzeichnung und Wahlfreiheit bei Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmitteln gestartet.

Die Chef:innen der Branchenführer Alb-Gold, Alnatura, Andechser Molkerei, dm-Drogeriemarkt und Frosta haben einen Offenen Brief an Manfred Weber, Vorsitzender der EVP, stärkste Fraktion im EU-Parlament, vorgelegt. Mit der klaren Botschaft: Die EVP, einer der vehementesten Treiber für eine Deregulierung der Neuen Gentechnik, solle sich im Interesse von Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion für den Erhalt von Kennzeichnung und Wahlfreiheit bei Gentechnik in Lebensmittel und für Risikoprüfung auch für Pflanzen aus der Neuen Gentechnik einsetzen.

Bereits Ende November 2023 hatten führende Unternehmen aus dem europäischen Lebensmittelshandel in einem Schreiben an EU-Kommission und EU-Parlament mit denselben Forderungen aufhorchen lassen- Story

Branchenführer mit Appell für Transparenz bei Gentechnik

„Jeder sollte nachvollziehen können, ob ein Lebensmittel mit oder ohne Gentechnik produziert wurde. Nur so können sich auch Lebensmittelhersteller und Landwirte differenzieren“, erklärte Felix Ahlers, Vorstandsvorsitzender der Frosta AG.

„Die Anwendung von Gentechnik bei Lebensmitteln muss zwingend deklariert werden. Nur so ist beim Lebensmitteleinkauf ‚Wahlfreiheit durch Transparenz‘ möglich“, ist Prof. Dr. Götz E. Rehn, Gründer und Geschäftsführer von Alnatura, überzeugt.

„Auch wenn gentechnische Verfahren heute präziser sind als früher, verbleiben zu beachtende und zu bewältigende Risiken. Dafür brauchen wir eine klare Kennzeichnung als Entscheidungsgrundlage“, so das Credo von Kerstin Erbe, Geschäftsführerin im Ressort Produktmanagement bei dm-Drogeriemarkt.

Unternehmens-Initiative soll Lebensmittelbranche für Kennzeichnung mobilisieren  

In den nächsten Wochen finden entscheidende Verhandlungen im EU-Parlament statt. Denn sowohl die EU-Kommission als auch manche Fraktionen im EU-Parlament (allen voran die EVP) wollen den Gesetzesvorschlag der EU-Kommission zur Deregulierung der Neuen Gentechnik möglichst rasch „durchpeitschen“ – vielleicht gar, um so wenig wie möglich öffentliche Diskussion zu diesem heiklen Thema zuzulassen?

Jedenfalls geben jetzt führende Unternehmen der Lebensmittelbranche ihrem Unmut gegen eine Deregulierung und ihrem Wunsch nach Kennzeichnung, Wahlfreiheit und Rückverfolgbarkeit Ausdruck. Täglich treffen neue Unterschriften ein – mehr als 100 Unternehmen haben bereits unterzeichnet.

Unterzeichnen auch Sie!

Österreichs Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion sind europaweit Vorbild und Vorreiter bei Lebensmitteln ohne Gentechnik. Mehr als 6.500 Produkte führen das Zeichen „Ohne Gentechnik hergestellt“.

Werden auch Sie aktiv! Die einfachste Möglichkeit dazu: Unterzeichnen Sie für Ihr Unternehmen den Offenen Brief – hier geht’s zur Unterschrift.

Oder schreiben Sie persönlich an die zuständige EU-Kommissarin Stella Kyriakides oder an EU-Abgeordnete Ihrer Wahl. – denn EU-Kommission und EU-Parlament müssen hören und verstehen, dass zahlreiche Betriebe der Lebensmittelbranche ihren Konsument:innen Produkte ohne Gentechnik bzw. Transparenz und Wahlfreiheit ermöglichen wollen.

Und schicken Sie uns bei Bedarf ein kurzes Statement Ihres Managements zu NGT (inkl. Foto) – Ihre Erlaubnis vorausgesetzt, werden wir dies gerne in unserer weiteren Kommunikation einsetzen.

Ihre ARGE Gentechnik-frei